Erste Hälfte 20. Jh., Tschokwe, Angola, Dem. Rep. Kongo, Sambia, H: 20,5 cm (nur der Holz-Teil der Maske), 30 cm (gesamt)
Eine ‘klassische’, stilistisch sehr gute Maske der Tschokwe vom Typ ‘Mwana pwo’, das ‘schöne Mädchen’. Von Männern wird diese Maske, samt dem geflochtenen ‘Hals’ und der Frisur aus geknoteten Pflanzen-Fasern, über den Kopf gestülpt und in engen Kostümen auf hohen Stelzen getanzt. Die Schnitzer der Tschokwe sollen darin wetteifern, in ihren ‘Mwana pwo’-Masken ein schönes Mädchen aus ihrer Umgebung zu porträtieren – aber ohne dass es die bewunderte Frau bemerkt. Deshalb gilt die ‘Mwana-pwo’ als die einzige, echte Porträt-Maske in der Kunst Afrikas.
Vorliegende ‘Mwana pwo’-Maske entspricht ganz dem Schönheitsideal der Tschokwe: Das Stammes-Zeichen ‘Cingelyengelye’ (eine Art ‘Malteser- Kreuz’) auf der Stirn ist, wie die Narben-Tattoos auf Stirn und beiden Wangen, erhaben aus der Fläche des Gesichts im Relief herausgeschnitzt. Mit hohen Augenbrauen-Bögen, geschlitzten Augen und kleiner, zarter Nase. Im leicht offenen Mund sieht man die spitz zugefeilten Zähne, ein weiteres ‘SchönheitsIdeal’ der Tschokwe-Frauen. Die Ohren tragen je dreifache Ringe und die geknüpfte Knötchen-Frisur ist durch ein Band aus Glasperlen und Knöpfen abgesetzt. Maske und Frisur sind – bis auf die erhaben geschnitzten Teile – ganz mit einer Paste aus Rotholz-Pulver rot gefärbt. Keine Altersschäden (nur geringer Farb- Abrieb). Mit guter Gebrauchs- und Trage-Patina außen und innen.