Vili/Yombe-Maske

19. Jh. bis 1. Drittel 20. Jh., Gabun, DR Kongo, H: 29 cm

Die Vili (oder auch Bavili) leben an der Antlantikküste, in Gabun und im Kongo. Ihre Kunst ist jener ihrer Nachbarn, der Yombe, Woyo und Kakongo in vielem ähnlich. Vorliegende Maske ist aus sehr leichtem, hellem Holz geschnitzt und an ihrer Vorderseite zur Gänze weiß gefärbt (mittels Kaolin). Der naturalistische Gesamt-Eindruck dieser Maske, der Schnitt der Augen und der offene Mund mit den spitz zugefeilten Zähnen – ein Schönheitsideal sowohl bei den Vili als auch bei den Yombe – legt den Schluss nahe, dass es sich um eine Maske dieser Stämme handelt. Und der konische Fortsatz auf dem Scheitel der Maske verstärkt den Eindruck, dass es wohl eine der sehr seltenen Masken der Vili ist! Denn die häufiger vorkommenden Skulpturen der Vili, meist Frauen-Figuren oder Mütter mit Kindern, zeigen öfter einen solchen Fortsatz auf ihren Köpfen.

Die “ndunga”-Gesellschaft diente dem “ntinu” (König) oder den Oberhäuptern der “großen Familien” und hatte Kontrollfunktion inne. Die Mitglieder des “ndunga” waren Garanten für die Aufrechterhaltung der Macht und Respekt vor dem Gesetz. Jedenfalls ist diese Maske ein Stück mit einer überzeugenden Gebrauchs-Patina außen und innen! Sie ist zum Teil leicht bestoßen und zeigt altersbedingten Farbabrieb. Sonst nur zwei minimale, unbedeutende, kleine Ausbrüche. Ungewöhnlich alt und sehr selten!

Ausstellung & Publikation

FREMDE GÖTTER – Faszination Afrika und Ozeanien (23.09.2016 – 09.01.2017), Leopold Museum, Wien

Provenienz

Ex Coll. Prof. Rudolf Leopold, Wien, bis 2011